Blackguard

BodyBrandenburgische Erle, "Alnus glutinosa", selektiert
HalsBeelitzer Ahorn, selektiert, quatersawn, einteilig, 23,5-25mm-soft-V shape, asymetrisch, Skunkstripe 60‘s Swietenia Mahagoni
Finishall Nitro butterscotch-blonde, medium relic
GearsKluson M6CLN
PickupsAmber 53 Blackguard
PotCTS 250kOhm Volume, CTS 250K 22 nF orange Drop-Kondensator Tone
Bünde21x Wagner 9662 (6105)
BridgeKluson mit ABM-VCS Reiter
InlaysBlack dots
SattleKnochen, 42mm breit
ZubehörZertifikat und Koffer
BesonderheitBakelit Pickguard

4.890,00 EUR
inkl. MwSt.

Ausgangspunkt für unsere LuK Blackguard ist meine original Blackguard von 1953. Das große Glück dieses Instrument zu besitzen ist mein Ansporn von ihr zu lernen, sie präzise zu vermessen und sie zu bauen.


Der Hals:

Die behutsame Trocknung unseres heimischen Ahorns gibt uns die Gewissheit, dass der Hals sich seitlich nicht verziehen kann. Das ist bei einem Quatersawn, also stehenden Jahrringen, unerlässlich.
Ein einteiliger Hals ohne Griffbrett verzeiht nichts.
Für die Herstellung der Blackguard-Hälse benötigen wir 20 Wochen um immer wieder Ruhephasen einzulegen, in denen sich der Rohling entspannen kann. Das garantiert, dass der Hals sich später nicht mehr verwindet.
Ca. 50 Hälse haben wir immer in Vorbereitung, die diesen Prozess durchlaufen.
80 Jahre altes Switenia Mahagoni nutzen wir für den Skunkstripe, also die rückseitige Spannstab-Verdeckung. Das bringt Wärme in den Klang zum harten Ahorn.
Für den Griffbrettradius habe ich einen modernen 12“ Radius gewählt.
Die Bünde, Wagner 9662, lassen den Klang in jeder Lage offen herausperlen.
Das asymmetrische 23,5mm Soft-V Halsshaping schnitzen wir exakt und sorgfältig nach der Originalvorlage.
Der Hals liegt unglaublich schmeichlerisch in der Hand. Wer das Glück hatte eine original Blackguard spielen zu dürfen, weiß genau, dass es nichts Verführerischeres, Satteres gibt. Fett und geschmeidig.
Auf den Pfropfen hinter dem Sattel, der früher die Trussrod Befestigung verdeckte, haben wir verzichtet, da wir einen modernen doubleway Trussrod verwenden.

Der Körper:

Für den Körper verwenden wir ausgesuchte limitierte heimische Erle. Sie ist viel dynamischer, vielfältiger, lebendiger und explosiver in der Klangbildung als die amerikanischen Sorten. Und sie ist sehr leicht.
Bei der Vermessung der original Blackguard haben wir festgestellt, dass der Körper minimal asymmetrisch ist. Das hat uns sehr erstaunt. Wir führen das auf eine eher schnelle Fertigung der Frässchablone zurück, übernehmen das aber dennoch.

Die Pickups:

Ich habe voller Vertrauen mein Original 53er Pickup Set zu Wolfgang Damm von Amber Pickups gebracht, um ihn eine Analyse durchführen zu lassen. Er besitzt ein Original-Set von 1952 und konnte somit auch einen Vergleich durchführen. Das Ergebnis war fundamental überraschend.
1952 und 53 sind Alnico 3 Magneten verwendet worden. Diese Sachlage ist eindeutig. Beide Sätze haben relativ wenig Windungen. Sie sind weit entfernt von den 8.000 Windungen, die in der Literatur genannt werden. Mein 53er Halspickup hat deutlich unter 6.000 Windungen.
Also haben wir mit Wolfgang Damm dieses Pickupset neu entwickelt.
Das Ergebnis dieser Entwicklung des Amber Blackguard Set ist radikal und beeindruckend. Wolfgang verwendet eine Neusilber Kappe für den Halspickup anstelle einer Messing Kappe wie 1952/53. Das Ergebnis ist ein viel hellerer und dynamischerer Ton. Den gedämpften Messington kann der Spieler über ein Tonpoti mit 47 Nf nachbilden.
Die Windungen am Amber Halspickup liegen jetzt unter 8.000, aber doch deutlich höher als beim Original. Jetzt harmonisiert er ausgewogen zum Stegpickup. Die Mittelposition hat den ultimativen Twang.
Der Amber Blackguard Stegpickup entspricht ziemlich genau den Original-Spezifikationen, außer dass er reversed ausgelegt ist. Somit ist die Mittelposition brummfrei. Die Polarität kann natürlich auf Wunsch auch klassisch non-reversed ausgelegt werden. Aufgrund des weiten Abstands der Pickups zueinander ist der Unterschied klanglich marginal.

Die Brücke:

Für eine weitere logische Modernisierung setzen wir einen ABM VCS Reitersatz auf einer Standard Brücke ein.
Die Reiter sind aus Glockenmessing. Die Saitenführungen sind unterschiedlich tief vorgekerbt, was die Länge der schwingenden Saite verändert. Somit kann die Oktavreinheit garantiert und die klangliche Vielfalt der Gitarre unterstützt werden. Die Schnittkerben arbeiten wir mit Flachschanierfeilen und 1200 Schleifpapier nach. So wird das Reißen einer Saite verhindert.
Als Saiten ziehen wir einen 010er Satz Pyramid Monel auf. Diese haben einen runden Saitenkern anstatt einem modernen hexaphonischen.
Selbstverständlich hat unsere LuK Blackguard ein Bakelit Schlagbrett.

Forschen und entwickeln macht ebenso glücklich wie das Spielen.